TimbaTec Nautiz X5, Windows Mobile 6.1 - ENGLISCH mit QWERTY Tastatur, Bluetooth, WLAN, GSM (HSDPA/EDGE), GPS (SiRF III), Kamera und Barcode-Scanner. Intel PXA320 806 MHz, 256 MB SDRAM, 512 MB Flash

Das Gerät hält was es verspricht. Die Verarbeitung ist hochwertig und tadelos. Das Display ist sehr hell und auch in der Sonne, mit einigen Abstrichen natürlich, gut lesbar.

Besonderheit ist der Lautsprecher. Er befindet sich auf der Rückseite des Gerätes, was etwas unpraktisch ist. Diese Manko wird aber durch seine überdurchschnittliche hohe max. Lautstärke wieder wett gemacht. Der Klang ist excellent, sowohl Höhen als auch Tiefen werden sehr gut wiedergegeben. Vorallem der Bass ist phänomenal, was wohl daran liegt, dass das Gerät durch seine Wuchtigkeit einen guten Resonanzboden darstellt und kein Schnarren, wie u.U. bei kleineren Geräten, entstehen kann. Kein Handy-Lautsprecher wird wohl je diese Lautstärke, geschweige denn bei der Qualität, bieten können.

Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich ein dehnbares, luftdurchlässiges Textilband mit Klettverschluss. Zum einen kann man die Hand reinstecken und muss so das Gerät nicht aktiv festhalten, was bei längerem arbeiten sinnvoll ist, oder man kann das Band nutzen um sich das Gerät an den Arm zu schnallen und hat somit beide Hände frei ohne das Gerät verstauen zu müssen.

Der Halt ist dabei sehr gut, ein Verutschen bei normalen Bewegungen selbst bei vergleichweise dünnen Ärmen nahezu unmöglich. Das Textilband lässt sich nicht entfernen (oder ich habe den Trick noch nicht raus). Das kann man auch positiv sehen, da das Gerät beim hinlegen z.B. auf einen Tisch vom Band abgefedert wird und so zudem kein Geräusch entsteht.

Ein Manko ist der Kopfhöreranschluss. Es handelt sich zwar um eine Klinkenbuchse, aber im Format Micro-Klinke anstatt 3,5'er Standard Klinke. Handelübliche Kopfhörer passen daher nicht. Auch handelübliche Adapter von Micro- auf Standardklinke passen nicht, da die Buchse so tief im Gerät verbaut ist das die Umrahmung des Adapters am Gehäuse blockiert und der Adapter dadurch nicht tief genug bis zum Einrasten eingeführt werden kann. Dieser Mangel mag in der Plastikkappe zum Schutz vor Wasser, die fest mit dem Gerät verbunden ist, begründet liegen. Allerdings wäre der Schutz wohl auch bei 2mm weniger Einbautiefe noch gewährleistet gewesen.

In dem Fall muss also entweder auf speziell Kopförer/Headsets oder auf eine Bluetooth-Lösung zurückgegriffen werden.

Etwas merkwürdig stellt sich die Anordung des Ein-/Auschaltsknopfes dar, welcher links-oben anstatt wie oftmal üblich rechts-oben sitzt. Das ist zum einen reine Gewöhnungsache und hat zum anderen den Vorteil mit dem Daumen der linken Hand bedient werden zu können.

Der Schacht für den Stift befindet sich auch auf der linken Gehäuserückseite, was den Weg zu ziehen/stecken des Stiftes mit der rechten Hand unnötig verlängert. Auch hier dafür aber die Möglichkeit mit dem Daumen der linken Hand den Stift aus dem Schaft zu schieben. Alternativ kann man den Stift auch über die mitgelieferte Haltekabel ziehen, es muss so nicht am Schaft rumgefunmelt werden.

Der Stift aus Metall selber sitzt sehr fest, ein versehntliches rausfallen ist daher unwahrscheinlich.

Das Haltekabel für den Stift ist gezwirbelt und daher ist in seiner Länge flexibel. Ein versehentliches Hängenbleiben wird so abgefedert und das Gerät wird einem ggf. so nicht ruckartig aus der Hand gerissen.

Zur Bedienung des Gerätes muss kein Widerstand gegen die Verzwirbelung aufgewendet werden, das Kabel ist lang genug um mit dem Stift die gesamte Gerätevorderseite inkl. Tastatur bequem erreichen zu können.

Etwas bedauerlich ist die Tastsache dass die drei Tasten zur Benutzung des Scanners bzw. der Kamera nicht alternativ belegt werden können. Es handelt sich wohl um Tasten die direkt in die Hardware eingreifen da sie selbst mit spez. Programmen in der PDA-Software, im Gegensatz zu allen anderen Tasten, nicht einmal sichbar werden.

Ein Hardreset bei der Variante mit QWERTY-Tastatur ist über die Tastenkombination "T" & Reset Knopf durchführbar. Wichtig hierbei: Erst "T" drücken, gedrückt halten, dann Resetknopf dürcken, diesen wieder los lassen und erst dann erst die "T"-Taste loslassen. Die "T"-Taste muss also während des Hardresets gedrückt bleiben. Die Wahrscheinichkeit aus Versehehen durch zufälliges drücken der "T"-Taste bei einem Softreset einen Hardreset durchzuführen ist damit minimiert.

Das interne GPS-Gerät ist über COM8 bei 4800 Baud anzusprechen, leider fehlt diese Information im Handbuch. Der Empfänger selber ist leider nur mittelmäßig, was aber wahrscheinlich an der im Geräterücken verbauten Antenne liegt. Bei normaler Bedienung zeigt diese daher nach unten und wird u.U. sogar noch durch die haltende Hand verdeckt. Eine Anschlussmöglichkeit für eine externe Antenne ist nicht vorhanden.

Der MicroSD Slot kann entgegen den Herstellerangaben mit microSDHC-Karten umgehen (mit 8GB Karte getestet). Erreicht wird dies mittels eines Patches der beim ersten Einschalten autom. installiert wird. So ist wahrscheinlich die Diskrepanz mit den Herstellerangaben (max. 2GB Karten) zu erkären.

Die Karten sind auch tatäschlich in allen Bereichen ansprechbar, nicht nur, wie eventuell zu befürchten gewesen wäre, die ersten 2GB.

Der 806MHz Prozessor leistet gute Arbeit. Es ist möglich MPEG4 komprimierten Videos in originärer DVD-Auflösung wiederzugeben (abhängig nat. auch vom Programm, hier: TCPMP), die Transfergeschwindigkeit der MicroSD Karte ist dabei schnell genug um diese zu ermöglichen.

Ohne GSM, 3G, WLAN, Infrarot oder Bluetooth Aktivierung, nach 45min MPEG4 komrimierten Videos in DVD-Auflösung bei Vollbilddarstellung von der MicroSD Karte abespielt und lauter Audioausgabe über den Lausprecher lag der Ladestand des Akkus bei 69%.

Die Befüllung einer Karte via USB über ActiveSync ist leider sehr langsam, mit einem separaten MicoSD auf USB Adapter lässt sich die Karte ca. 5x schneller befüllen.

Der Barcode-Scanner erfasst Barcodes bis ca. 50cm Entfernung. Es ist keine spezielle Software nötig. Der Scanner liesst den Code aus und fügt ihn in ein bereits geöffnetes Dokument ein und hängt noch einen CRLF (Return Taste) ein. Mit einem Datenbankprogramm oder auch PocketExcel lassen sich so Listen ohne Operationen am Bildschrim erstellen.

Die Folie auf dem Display bei Auslieferung kann übrigens als Schutzfolie genutzt werden, sie ist dünn genug um ohne erhöhte Kraftanwendung das Gerät bedienen zu können.

Alles im allen ist das Gerät sehr durchdacht. Manche Besonderheit entpuppt sich im späteren Gebrauch als sinnvolles Feature, einzig der unübliche Kopfhörer/Headset-Anschluß, die ungüstige Anordung der GPS-Antenne und die fehlende Möglichkeit Anschlußmöglichkeit einer externen GPS-Antenne trüben das ansonsten perfekte Bild dieses Gerätes.

Zusammenfassend ist das Gerät im Sinne des Wortes seinen Preis wert, hier bedeutet der hohe Preis auch ebenso hohe Qualität.